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Der Weg zum Doktortitel
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Der Weg zum Doktortitel
von: Helga Knigge-Illner
Campus Verlag, 2002
ISBN: 9783593414430
243 Seiten, Download: 2447 KB
 
Format: EPUB, PDF
geeignet für: geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones Online-Lesen PC, MAC, Laptop

Typ: B (paralleler Zugriff)

 

 
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Leseprobe

Die Doktorarbeit 'managen' - Projektmanagement und Arbeitsplanung
Das Ziel, die Doktorarbeit zu 'managen', wird Ihnen vielleicht sonderbar oder gar befremdlich vorkommen. Es wirkt prosaisch, viel zu rational und technisch. Es steht im Widerspruch zu der verbreiteten Meinung, man müsse sich zuerst sehr gründlich in die Wissenschaft vertiefen und unvoreingenommen bereit sein etwas Neues zu entdecken, was man gar nicht vorhersehen kann. Skeptiker werden fragen: Lässt sich ein solches Projekt 'managen'? Muss man nicht ins Ungewisse aufbrechen und den gänzlich offenen Fragen folgen? Aber gerade in solchen Vorstellungen liegt die Tücke. Man läuft dadurch Gefahr, dass das Vorhaben aus dem Ruder gerät und man letztendlich sein Ziel nicht erreicht, sondern trotz aller Anstrengung auf der Strecke bleibt. Nur allzu viele Promotionsprojekte werden erfolglos abgebrochen. Das können Sie vermeiden, indem Sie von Anfang an mit planender Vernunft an das Projekt herangehen. Statt sich naiv-optimistischer Entdeckerlaune hinzugeben, sollten Sie bestrebt sein, sich möglichst frühzeitig Klarheit über Ihre Ziele zu verschaffen und sich an zweckrationalen Kriterien zu orientieren.
Wie man dabei vorgeht, zeigt Ihnen dieses Kapitel. Es wird zunächst auf den Umgang mit Zeit eingehen, der für viele Doktoranden eine große Problemquelle ist. Sie selbst sollen dadurch lernen, derartige Probleme zu vermeiden oder zu überwinden.
Anschließend wird deutlich werden, wie wichtig ein rationales Projektmanagement ist. Sie werden zunächst einen klärenden Überblick über die notwendigen Phasen des Projekts vermittelt bekommen. Anschließend lernen Sie die Prinzipien von Zeitmanagement und realistischer Arbeitsplanung kennen. Diese bilden den Mittelpunkt des Kapitels. Sie werden lernen Arbeitszeit als eine wertvolle und begrenzte Ressource zu betrachten, mit der man zweckrational umgehen sollte. Anhand verschiedener Empfehlungen sollen Sie anschließend in der Lage sein Pläne aufzustellen, die Sie auch tatsächlich erfüllen können.
Ihre Aufmerksamkeit wird darauf gelenkt, verbindliche Arbeitsziele zu stecken, die von außen kontrolliert werden, und auf nützliche und verwertbare Ergebnisse hinzuarbeiten.
Außerdem wird das Kapitel Ihnen deutlich machen, dass Kontrolle besser ist als optimistisches Vertrauen in den selbsttätigen Fortschritt. Es legt Ihnen die Anwendung eines Promotions-Controllings nahe.
Abschließend werden Sie viele Tipps zur Gestaltung Ihres Arbeitsalltags erhalten, die bereits von Doktoranden erprobt und weiterempfohlen wurden.
Vom Leid mit der Zeit - warum die Diss oft Jahre verschlingt
Eine Doktorarbeit zu verfassen ist ein sehr zeitaufwändiges Unternehmen. Insbesondere die Doktoranden selbst unterschätzen dies häufig. An ihrem Umgang mit Zeit fällt Folgendes auf:
- Doktoranden verwenden sehr viel Zeit auf ihre Dissertation. Meist sind sie über viele Jahre hinweg mit ihr beschäftigt.
- Sie gehen verschwenderisch mit ihrer Zeit um. Sie halten sich viel zu lange mit einzelnen Tätigkeiten wie zum Beispiel der Literatursuche und dem Lesen auf.
- Sie investieren zu viel Zeit in Nebensächlichkeiten und formale Details.
- Ihre Zeitangaben zu Terminen und Fristen, bis zu denen sie Teile ihrer Arbeit fertig haben wollen, sind vage und ausweichend. Und wenn sie klarer sind, werden sie nie eingehalten. Der endgültige Abgabetermin wird immer wieder hinausgeschoben.
- Sie erwecken nie den Eindruck, unter Zeitdruck zu stehen, weil sie sich selten eine ernsthafte Deadline setzen.
Doktoranden haben offenbar ein recht merkwürdiges Verhältnis zur Zeit: Sie scheinen unbegrenzt viel Zeit für ihre Doktorarbeit zu haben oder mit ihr wie in einem zeitlosen Raum zu leben. Zeit scheint einfach keine Kategorie zu sein - Zeitökonomie ebenso wenig. Gegenüber anderen Lebenszielen - wie zum Beispiel gemeinsamen Vorhaben mit dem Partner - hat die Dissertation sowieso den Vorrang. Sie steht, wie in Kapitel 1 aufgezeigt, im Mittelpunkt des Lebens. Dabei gerät eine grundlegende Tatsache meist völlig aus dem Blick:
Zeit ist ein knappes Gut. Die Zeit, die Sie für Ihre Promotion aufwenden, ist ein Teil Ihrer - endlichen! - Lebenszeit.
Doktoranden klagen häufig darüber, dass sie mit ihrer Arbeit nicht vorankommen und ihre Zeit nicht gut genug nutzen. Wenn man einmal genauer nachforscht, wird deutlich, dass sie nur äußerst unklare Ziele und vage, diffuse Vorstellungen davon haben, wie sie ihr Thema bearbeiten wollen. Sie vermeiden es, klare Aussagen über die Ergebnisse ihrer Arbeitsschritte oder auch nur über ihre diesbezüglichen Erwartungen zu machen: So können sie zum Beispiel 'noch gar nicht sagen', ob dieser Schritt der Literaturrecherche 'etwas bringt', beziehungsweise sie 'müssten erst mal sehen, ob dieser Ansatz weiterführt', und so fort. Dabei spielt die Furcht mit, sich ja nicht zu frühzeitig auf ein bestimmtes Vorgehen festzulegen und alternative Ansätze nicht voreilig auszuschließen.[...]



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