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Organisationspsychologie - Grundlagen und Personalpsychologie ( Enzyklopädie der Psychologie : Themenbereich D : Ser. 3 ; Bd. 3)
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Organisationspsychologie - Grundlagen und Personalpsychologie ( Enzyklopädie der Psychologie : Themenbereich D : Ser. 3 ; Bd. 3)
von: Heinz Schuler (Hrsg.)
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2004
ISBN: 9783840905698
1281 Seiten, Download: 5350 KB
 
Format:  PDF
geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop

Typ: A (einfacher Zugriff)

 

 
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Leseprobe

2. Kapitel Geschichte der Organisationspsychologie (S. 17-18)
Helmut E. Lück

1 Organisationspsychologie: Der Reiz ihrer Geschichte

Der interdisziplinäre Charakter der Organisationspsychologie macht die Beschäftigung mit deren Geschichte zu einem schwierigen, aber überaus reizvollen Thema. Deshalb muss die Frage gestellt werden, wessen Geschichte wie zu schreiben ist: Es geht um die Geschichte einer relativ neuen wissenschaftlichenDisziplin, die als angewandtes Teilgebiet der Psychologie in enger Verbindung zu Wirtschaftswissenschaften und Sozialwissenschaften steht und dem dynamischenWandel der Organisationen in politisch-gesellschaftlichen Zusammenhängen gerecht werden will.

Fachzeitschriften und neuere Lehrbücher der Organisationspsychologie (z. B. Hoyos & Frey, 1999), schenken der Geschichte dieses Fachs oft nur geringe Aufmerksamkeit. Dieses begrenzte Interesse an der Geschichte kann verschiedene Gründe haben. So kann man annehmen, dass dieBeschäftigung mit der Geschichte derOrganisationspsychologie als nicht ergiebig erscheint, da es sich dochumein relativ junges Fach mit kurzer Geschichte handelt. In derTat stammt der Begriff „organizational psychology" aus derMitte der Sechzigerjahre (Leavitt & Bass, 1964), nachdem bis dahin „industrial psychology" der gängige Terminus war. Harold Leavitt wird die Proklamierung der Organisationspsychologie als wissenschaftliche Disziplin zugeschrieben (Leavitt, 1961). Ein zweiterGrund für das geringere Interesse an der Fachgeschichte kann sein, dass die Geschichte der Organisationspsychologie als ein wenig lohnendes Gebiet angesehen wird, da Vergangenes als überholt, überwunden und erledigt erachtet wird.Das, was sich bewährt habe, sei eben erhalten geblieben. Anderes, so ist manchmal zu hören, sei „nur noch von historischem Interesse". Manchmal explizit, häufiger aber wohl implizit, ist dieses zweite Argument wohl der häufigere Grund für die Vernachlässigung der Fachgeschichte.

Die Literatur zur Geschichte der Organisationspsychologie ist relativ weit verstreut. Ein früher viel genutzter Handbuchbeitrag zur Geschichte der Betriebspsychologie stammt von Mayer (1961, in der Zweitau.age von 1970 geringfügig, aber bezeichnenderweise um Hinweise auf die Organisationspsychologie erweitert). Weiter gefasst und stärker an Personen und Institutionen orientiert, dabei fast ausschließlich auf Deutschland begrenzt, ist die Geschichte der angewandten Psychologie von Dorsch (1963). Beiträge zur Geschichte der Arbeitspsychologie, der Angewandten Psychologie, der angewandten Sozialpsychologie und Organisationspsychologie haben in den letzten Jahren unter anderem Brüning, Frey, Stahlberg und Hoyos (1988), Greif (1993), Gundlach (1987, 1993), Hilgard (1987, Kap. 19), Rüegsegger (1986), Kleinbeck & Przygodda (1993), Sonntag (1990) Shimmin und van Strien (1998) und Wiendieck (1999) verfasst. Auf spezifischere Überblicksarbeiten wird unten verwiesen.

2 Wissenschaftsgeschichtlicher Zugang

Sogleich muss nach der Funktion gefragtwerden, die derGeschichte und derGeschichtsschreibung hier zufallen kann und soll. Das soeben skizzierte präsentistische Geschichtsverständnis mit dem impliziten oder expliziten Ziel der Rechtfertigung eigenen Handelns muss unbefriedigend bleiben. So hat die neuere psychologiegeschichtliche Forschung die engenGrenzen einer derartigen apologetischen Psychologiegeschichte aufgewiesen und gefordert, den gesellschaftlichen Bedingungen psychologischen Handelns in Forschung, Lehre und Anwendung größerenWert beizumessen.Wenn man dies tut, dann erhält die Geschichte der Psychologie einen neuen und anspruchsvolleren Wert; sie wandelt sich von einer „kontemplativen" zu einer „aktiven"Disziplin (Traxel, 1985). „Aktiv" nicht nur im Sinn der Erinnerung, sondern auch des „schlechten Gewissens", der Mahnung.



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