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Wissensmanagement 3. Auflage
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Wissensmanagement 3. Auflage
von: Franz Lehner
Carl Hanser Fachbuchverlag, 2009
ISBN: 9783446419209
383 Seiten, Download: 7958 KB
 
Format:  PDF
geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop

Typ: A (einfacher Zugriff)

 

 
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Leseprobe

2 Grundlagen des Wissensmanagements (S. 29-30)

Die Notwendigkeit der Beschäftigung mit der systematischen Informations- und Wissensversorgung von Unternehmen sowie mit Fragen des Wissens, Know-hows etc. ergibt sich unmittelbar aus der engen Beziehung von Wissen und Handeln bzw. von Wissen und Entscheidungen (vgl. z.B. Eulgem 1998, 139–144). Seit Jahrhunderten wird in Familienbetrieben, Wirtschaftszweigen, Bürokratien, Verbänden, also in praktisch allen Organisationen, Erfahrung gesammelt und an die Organisationsmitglieder sowie an die nächste Generation weitergegeben. Dies geschah lange Zeit ohne bewusste Reflexion und mit einem geringen Ausmaß an methodischer Unterstützung, aber es geschah eben. Diese Situation hat sich inzwischen grundlegend verändert. Informationen, Wissen und andere geistige Potenziale sind zu entscheidenden Faktoren für den Unternehmenserfolg geworden. Die systematische und methodisch fundierte Wahrnehmung der Aufgaben, die damit zusammenhängen, erfolgt durch das Wissensmanagement, die technische Unterstützung durch so genannte Wissensmanagementsysteme (WMS). Mit der Lektüre dieses Kapitels sollen die folgenden Lernziele erreicht werden:

- Es sollen die Entstehung des Wissensmanagements, die mit dem Wissensmanagement verbundenen Aufgaben sowie Klassifikationsmöglichkeiten für das Wissensmanagement wiedergegeben werden können.

- Es sollen ausgewählte Ansätze und Modelle des Wissensmanagements erläutert werden können.

- Es sollen das Konzept des organisatorischen Gedächtnisses und die organisatorische Wissensbasis, Wissensnetze und weitere Gestaltungsbereiche des Wissensmanagements in ihrer Bedeutung verstanden werden.

- Es sollen die wichtigsten Begriffe und ihr Zusammenhang im Rahmen des Wissensmanagements erklärt werden können.

2.1 Was ist und was versteht man unter Wissensmanagement?

2.1.1 Entstehung, Begriffsverständnis und Aufgaben des Wissensmanagements


Das starke Interesse am Wissen und den damit zusammenhängenden Managementaufgaben kann auf das Zusammenwirken mehrerer Faktoren und Trends zurückgeführt werden, die bereits in der Einführung zu diesem Buch angesprochen wurden. Dies sind neben der zunehmenden Bedeutung des Wissens die erweiterten technologischen Möglichkeiten und auch eine Rückbesinnung auf den „Faktor Mensch“ als Gegenbewegung zur Reengineering-Welle. Die ersten expliziten Quellen zum Wissensmanagement ortet Schüppel (Schüppel 1996, 186) bereits in den sechziger Jahren. Es handelte sich um Publikationen, die sich mit der Bedeutung des Wissens in einer sich wandelnden Gesellschaft und mit ökonomischen Zusammenhängen befassten. Erst mit der breiten Thematisierung des organisatorischen Lernens setzte eine intensive Diskussion ein. Das Thema Wissensmanagement tauchte damit Mitte der 80er- Jahre in Verbindung mit der Diskussion neuer Organisationsformen und einer Orientierung an der lernenden Organisation als Vorbild auf. Als wichtige Eigenschaften der neuen Organisationsformen werden immer wieder genannt: Flexibilität, Dezentralisierung, Prozessorientierung, Partizipation und Intelligenz. An die Stelle der Hierarchien sollten flachere Strukturen, Netzwerke und weitgehend autonome Einheiten treten. In solchen Verbünden spielen natürlich Daten, Informationen und Wissen sowie die Kommunikation und Informationsflüsse eine zentrale Rolle. In diesem veränderten Kontext müssen Unternehmen eine Wissenskultur aufbauen, Lernbeziehungen nach außen knüpfen, Lernprozesse fördern und deren Ergebnisse dokumentieren (vgl. Schneider 1996). Ein ähnliches Bild zeichnet die amerikanische Literatur, wo „Knowledge Management“ etwa ab Mitte der 90er-Jahre zu einem der meistdiskutierten Begriffe und Themen geworden ist. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass angesichts der These, dass jedoch nur etwa 20 bis 30 Prozent des eigentlich verfügbaren organisatorischen Wissens wirklich genutzt werden, bereits früh große Produktivitätspotenziale vermutet wurden (Schüppel 1996, 187). Es finden sich nur vereinzelt ernsthafte Nachweise, dass das Wissensmanagement signifikante Beiträge zum Erfolg von Organisationen leisten kann (z.B. Salojärvi 2005, Bullinger 1997, Dovey/White 2005). Allerdings wird dieses Konzept noch nicht in breitem Maße eingesetzt bzw. ist die bewusste Umsetzung von Wissensmanagement in Organisationen auch mit Barrieren konfrontiert, die einer Erfolgswirkung und/oder Erfolgsmessung entgegenstehen.



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